Remata

Ein Taxi fuhr mich heute morgen, nach einem Cappuccino, für 15 Euro zum Startpunkt meiner letzten Wanderung. Einen Taximeter gibt es hier nicht. Ich frag einfach am Anfang der Fahrt, wieviel es kosten wird, und das ist gestern wie auch heute ein angemessener Preis gewesen. Grob gerechnet ist eine Fahrminute gleich einem Euro. Die Taxifahrer schaffen es hier aber schneller als die von Google Maps berechnete Fahrzeit, sodass der genannten Preis immer unter dem erwarteten liegt. So geb ich auch gerne Trinkgeld, wenn ich noch ein nettes Gespräch hatte.
Und obwohl ich ja nun schon viele Wege auf Andros gesehen habe, die Gegend heute war wieder ganz anders, schön 🙂
Abgeschlossen habe ich den Tag mit einem Bad im Meer und einem leckren Essen im einzig gescheiten noch offenen Restaurant im Ort.

Standortwechsel

Nach 12 Nächten musste ich heute meine Unterkunft auf der Ostseite verlassen, um für weitere 3 Nächte auf die Westseite der Insel zurückzukehren. Hier ist noch eine Wanderung offen, die ich am Anfang wegen des Unwetters nicht machen konnte. Als Unterkunft wählte ich die, die ich auf der Insel als zweites hatte. Von hier kann man wunderbar den Sonnenuntergang beobachten, der nun nach den zwei Wochen schon fast eine halbe Stunde früher stattfindet, und die Fähren vorbeiziehen sehen.
Von Chora wollte ich den Bus um 12 Uhr nehmen. Gestern habe ich an der Bushaltestelle extra nochmal den Fahrplan abgecheckt. Heute komme ich dort pünktlich an und stelle fest, dass dieser nun auch aus dem Fahrplan gestrichen wurde.

Man merkt, dass die Nebensaison auch langsam zu Ende geht. Das Maritimmuseum, dass ich gestern eigentlich besuchen wollte, hatte auch nicht mehr geöffnet wegen Wintersaison.
Also gönnte ich mir noch in einem Café ein zweites Frühstück und nahm den Bus um 12:50 Uhr. Die Fahrt nach Batsi kostete 4€.
Hier genoss ich noch ein Bad im Meer und danach den Sonnenuntergang vom Balkon.

Zagora

Für 2,50 € ging es heute mit dem Bus auf die andere Seite der Insel. Dort startet an dem Ort, wo früher die alte Hauptstadt der Insel Zagora vom 10.-8. Jh. v. Chr. lag, ein Wanderweg. Auch wenn bei der Ausgrabungsstätte nicht viel zu sehen ist, nahm ich den Umweg von 4 km am Anfang trotzdem Kauf. Ich wollte mir selbst ein Bild davon machen.

Zagora lag auf einer Halbinsel. An drei Seiten war die Stadt von Steilküsten umragt, sodass sie sich nur noch an der vierten Seite durch eine hohe Mauer vom Festland schützen musste. Diese gute Lage ist heute durchaus noch nachvollziehbar. Ebenso der Fakt, dass die Stadt aber unter Wassermangel leidete, weshalb sie nur 2 Jahrhunderte dort existierte. An windigen Tagen wie heute weht dort außerdem noch ein viel stärkerer Wind. Das waren die Gründe, weshalb diese Stadt aufgegeben und in Paleopolis eine neue Hauptstadt gegründet wurde.
Heute sind z.T. noch Vermessungspunkte zu sehen, die den Archäologen gedient haben mussten.

Außerdem sind noch einige Grundmauern erhalten, die auch ganz gut oder sogar besser auf Google Maps im Satellitenmodus erkennbar sind.

Schade dass vor Ort Informationsafeln fehlen. Möchte man mehr über diesen Ort erfahren, muss man ins Archäologische Museum in Chora gehen, wo die Infos nicht mehr zeitgemäß präsentiert werden. Vor Ort würden die langen Texte noch mehr Sinn machen. Da hätte man wenigstens einen direkten Bezug. Also mein Tipp, was ich leider nicht gemacht habe: Informationstafeln im Museum abfotografieren und vor Ort lesen.
Nach dem kulturellen Teil folgte nun der sportliche und Naturteil, eine Wanderung zurück nach Chora von insgesamt fast 16 km Länge.