Apikia

Eigentlich wollte ich heute mit dem Bus zu einem Olivenmuseum fahren und von dort ca. 10 km zurück in den Ort wandern. Aus Jux und Laune hab ich heute morgen geschaut, ob dieses Museum eine Homepage hat. Ja hat es und dort war vermerkt, dass das Museum heute, morgen und übermorgen geschlossen hat. Na toll. Genau die 3 Tage, die ich noch in Chora bin. Na wenigstens hat mich irgendeine Eingebung davor bewahrt, dort umsonst hingefahren zu sein. Also kramte ich schnell eine andere Alternative aus meiner Fülle an Wanderideen hier in der Umgebung. Es war ein Rundkurs, der bei meiner Unterkunft begann und demzufolge wieder endete. Ich war also von keinem Busfahrplan abhängig und konnte sofort starten. Es war wieder eine sehr schöne Strecke. Es führte hoch in den Ort Apikia, von dem man 1 km zu einem kleinen Wasserfall laufen konnte. Das aufgestaute Wasser in natürlichen Becken lud zu einem Bad ein. Nach ein paar Minuten Fußbad war mir das Wasser dann aber doch zu kalt.

Außerdem befindet sich im Ort die Sariza Wasserquelle, die sehr gesundes, mineralienreiches Wasser aus einem Löwenkopf sprudeln lässt. Das Wasser wird dort sogar in Flaschen abgefüllt.

Der Rückweg ging an einer alten Festung aus dem 17. Jahrhundert vorbei, die heute nur noch eine Ruine ist.

Ebenfalls lag am Wegesrand eine alte Pastafabrik aus dem 19. Jahrhundert, die wohl pro Tag 36 Tonnen Weizen vearbeiten konnte und daraus Pasta produzierte. Angetrieben wurde das ganze durch ein großes Wasserrad.

Paleópolis

Heute ging es mit dem Bus um 12 Uhr nach Paleópolis. Obwohl dieser Bus den Hafen ansteuerte war es nur ein Kleinbus und es stiegen lediglich 5 Personen ein. Die Fahrt kostete 3 Euro und dauerte etwa eine halbe Stunde.
Paleópolis war die antike Hauptstadt von Andros ab 7./6. Jh. v. Chr. Heute ist davon nur noch wenig zu sehen. Dafür zeigt ein Museum im Ort die dort ausgegrabenen Fundstücke. Interessant fand ich eine getöpfterte Puppe, an der man die Arme und Beine bewegen konnte. Dieses Spielzeug wurde in einem Kindergrab gefunden.

Ein netter Rundweg geht rund um diese Ausgrabungsstätte und am Strand entlang.
Ich hatte mir gedacht zurück den Bus zunehmen, der in Gavrio um 16 Uhr startet. Hier auf der Insel werden immer nur die Startzeiten der Busse angegeben. Möchte man irgendwo zwischendurch auf der Strecke einsteigen muss man die Zeit etwas abschätzen oder einfach auch schon um 16 Uhr an der Straße sein. Dann macht man nichts falsch. Haltestellen gibt es auf der Strecke keine, man hält einfach dem Arm raus. So hab ich mir also um 15:45 Uhr noch eine Limo in einem Café gegönnt, dabei das Geld schon fertg hingelegt, damit ich gleich losrennen konnte, falls der Bus doch schon früher da ist. Um 16:15 Uhr dann hab ich mir ein nettes schattiges Fleckchen am Straßenrand gesucht, wo ich auf einer Mauer sitzen konnte und die Straße und damit einen herannahenden Bus schon aus einiger Entfernung sehen konnte. Und so wartete ich und wartete und wartete. Ich checkte die Fährzeiten, ob diese vielleicht Verspätung hatten, denn dann fährt der Bus auch später vom Hafen los. Aber nichts. Alles im Rahmen. Ich wartete, sah einer Ente beim Trinken zu und wartete. Es war 17:15 Uhr. Und habe eine Frau gefragt, ob der Bus vielleicht ausgefallen sein könnte … nö sollte eigentlich kommen. Ich solle einfach weiter warten. Naja und so war es dann 18 Uhr, ein Kleinbus nahte (deren Abfahrtzeit am Hafen 17:30 Uhr ist), ich riss meinen Arm raus und war endlich auf dem Weg nach Chora. Beim Aussteigen (erst dann bezahlt man seine Fahrt) fragte ich den Fahrer ob der Bus um 16 Uhr ausgefallen sei. Ja, ist ausgefallen. Ok. Ich hab ja Urlaub …

Ormos Korthi – Exo Vouni – Chora

Heute ging es um 10:15 Uhr mit dem Bus nach Ormos Korthi. Die Fahrt in den 8km Luftlinie entfernten Ort dauerte über eine Stunde und kostete 4 Euro. Der Kleinbus hat auf seiner Fahrt insgesamt 7 Personen befördert, davon einige nur für eine kurze Strecke. Mehr als 20 Euro kann die Fahrt nicht eingebracht haben … aber ich bin froh, dass es diese Linie, die nur einmal pro Tag befahren wird, gibt, denn so konnte ich heute wieder eine sehr schöne Tour wandern. Dieser Teil der Insel ist so wasserreich, dass man sich zwischendurch an Wasserquellen die Flasche auffüllen kann. Die erste Hälfte der Strecke ging vorallem über Steintreppen durch kleine Ortschaften bergaufwärts. Aber Menschen traf ich kaum bis gar nicht. Auch keine Wanderer, dabei ist die Tour sehr empfehlenswert!