Cabo de São Vicente – Vila do Bispo

Um es mir richtig schwer zu machen wieder nach Hause zu kommen, bin ich heute zum südwestlichsten Zipfel von Europa, dem Cabo de São Vicente, gefahren. Nach diesem Kap ist das Wegenetz Rota Vicentina benannt, auf dem ich die Tage wandere. Dorthin fährt von Sagres aus eigentlich auch ein Bus um 10:10 Uhr. Da es heute nachmittag aber regnen sollte, bin ich mit dem Taxi schon eine Stunde früher für 10€ gefahren. Es war heute ziemlich kalt, maximal 14 Grad, und auch etwas Nieselregen kam runter, aber vor dem großen Regen habe ich meine nächste Unterkunft in Vila do Bispo noch erreicht. Der Weg heute war nicht ganz so spektakulär wie die letzten Wege entlang der Küste. Es war aber trotzdem toll an der Südwestspitze von Europa gewesen zu sein. Hier war früher vor der Entdeckung Amerikas die Welt zu Ende. Die letzte Bratwurst vor Amerika hatte leider zu.

Heute Abend waren nun auch hier alle Restaurants geschlossen. Von anderen Gästen des tollen Bed&Breakfast, wo ich heute untergekommen bin, bekam ich den Tipp, dass es noch eine Pizzeria gibt, wo man Pizza zum Mitnehmen bestellen kann. Das tut man durch ein Fenster. Zum Glück hat meine Unterkunft eine gut ausgestattete Gemeinschaftsküche, wo ich die Pizza mit einem Bierchen verspeiste.

Figueira – Sagres

Mein Tag begann heute wie der gestrige (außer dass ich meinen Rucksack packen musste). Zum Taxistand gehen, die Taxihotline anrufen und ein Taxi bestellen, das wieder nach 10 Minuten kam. Es war dasselbe Fahrzeug und derselbe Fahrer wie gestern. Es ging somit wieder für 15 € nach Figueira, wo meine heutige Tour nach Sagres startete. Es ging an vielen Stränden entlang, wo gesurft wurde und an vielen Wohnmobilen. Die einzelnen entgegenkommenden Wanderer passierte man mit 2 Metern Abstand.

Am Abend im Restaurant war ich der einzige Gast. Ich hatte Salat mit Meeresfrüchten. Irgendein durchgeknallter (der mir irgendwas von Gott und seinen Zeichen in dieser Zeit vermitteln wollte) hatte für die Belegschaft gekocht. Ich durfte in der Küche auch in den Kochtopf gucken und den Duft wahrnehmen. Eine kleine Portion bekam ich zum Probieren. Das Weinglas wurde ebenfalls ungefragt nachgeschenkt. Nachm Zahlen hab ich allen noch alles Gute und viel Kraft für die nächsten Wochen gewünscht.

Ich habe nun auch den Rückflug für kommenden Freitag gebucht. Das ganze bewegt mich während den Wanderungen doch sehr. Jetzt hoffe ich dadurch etwas mehr zur Ruhe kommen zu können. Diesen Mittwoch wird auch der Premierminister von Portugal irgendwas verkünden. Alles in allem scheinen die Portugiesen alles noch eher als Angst- und Panikmache als als notwendige Maßnahmen wahrzunehmen.

Figueira – Burgau

Das nächste Stück der Rota Vicentina bin ich heute in anderer Richtung gelaufen von West nach Ost von Figueira nach Burgau. Dadurch konnte ich die eigentlichen 4 Etappen an der Südküste auf 3 Etappen verteilen und im netten Hotel in Burgau 2 Nächte bleiben. Das geht aber nur, indem man zum Ausgangsort der Etappe mit dem Taxi für 15 € fährt. Im Ort gibt es einen Taxistand, wo aber wegen der geringen Nachfrage keine Taxen stehen. Ich habe aber gestern vom Kellner die Taxirufnummer erhalten. Sie steht aber auch auf dem Taxischild.

Morgen werde ich gleiches wiederholen, diesmal mit großem Rucksack, da meine dritte Etappe natürlich dort wieder beginnt. Ich will nichts von der Rota Vicentina verpassen!
Die Tour heute hatte einige steile Abstiege. Da kamen auch mal alle Vier in Einsatz. Wegen Steilküste ging es wieder viel auf und ab. Viele Strände wurden passiert. Es waren auch merklich weniger Leute unterwegs. Aber Wohnmobile gibts einige, die sich eine nette Stelle an der Steilküste mit Meerblick aussuchten.

Heute Abend habe ich wieder gut gespeist im Restaurante Matias, sehr zu empfehlen! Die einzigen Gäste waren 3 Münchner, weitere zwei Berliner und ich. In der Küche waren zwei Köche und ein Kellner bediente. Ohje …

Gesamtstrecke: 11.89 km
Maximale Höhe: 137 m
Minimale Höhe: 64 m
Gesamtanstieg: 319 m
Gesamtabstieg: -304 m
Gesamtzeit: 04:29:28